18 Tage dauert der Fertigungsprozess eines Mclaren P1: 17 Tage durchläuft der Supersportwagen die Fertigungsstraße, einen Tag wird jedes Fahrzeug getestet. Das Resultat ist ein hybrider 916-PS-Flitzer, der für rund 1 Million Euro in den Verkauf geht. Noch bis Mitte 2015 sollen die englischen Geschosse gefertigt werden, insgesamt 375 Exemplare. Kaufinteressierte jedoch kommen inzwischen zu spät. Denn der P1 ist ausverkauft, wie McLaren jetzt in Bahrain mitteilte.
Auf dem Genfer Autosalon 2013 war der McLaren P1 neben LaFerrari und dem Lamborghini Veneno eine der größten Publikumsattraktionen. Denn als erster straßenzugelassener Hybrid des englischen Sportwagenfabrikanten ist der McLaren P1 ein ernstzunehmender Konkurrent für Fahrzeuge wie den Porsche 918 oder besagten LaFerrari. Absatztechnisch hat der Plug-in-Hybrid die Erwartungen bereits voll und ganz erfüllt: Obwohl die Fertigung der Kleinserie erst im September 2013 anlief, ist der P1 bereits vergriffen. Dies teilte der englische Sportwagenbauer jetzt auf der P1-Präsentation in Bahrain mit.
Hybridtechnik mit 916 PS
Seine atemberaubende Systemleistung von insgesamt 916 PS (674 kW) bezieht der McLaren P1 aus einem 3.8-Liter-V8-Biturbo-Benziner (737 PS/542 kW) und einem Elektromotor mit 179 PS (132 kW). Per Knopfdruck hat der Fahrer die Möglichkeit, den Rennwagen völlig elektrisch zu fahren – allerdings reicht die Kapazität im reinen E-Modus nur für rund 10 Kilometer (und für Geschwindigkeiten bis circa 160 km/h). Wird der doppelt aufgeladene Verbrenner hinzugeschaltet, erreichen die Leistungswerte allerdings weitaus beachtlichere Dimensionen. In 2,8 Sekunden beschleunigt der P1 von null auf Tempo 100, 6,8 Sekunden dauert die Beschleunigung auf 200 Sachen. Beim Sprint bis 300 km/h benötigt der Supersportler 16,15 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit (elektronisch abgeriegelt): 350 km/h. Neben den leistungsstarken Antriebsaggregaten sorgen auch zahlreichen Anleihen aus der Formel-1 (Carbon-Bauteile, KERS-System, aktive aerodynamische Elemente wie ausfahrbare Heckspoiler und Front-Flaps) für die beeindruckenden Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte.
Nachfolger des McLaren F1 ist bereits vergriffen
Im September 2013 begann die Auslieferung des McLaren P1. Als erster Besitzer nahm ein englischer Käufer seinen 1,067 Millionen Euro teuren Supersportwagen im McLaren-Stammsitz in Woking (England) in Empfang. Noch bis Mitte 2015 soll die Produktion der 375 Exemplare andauern. Wer allerdings noch eines der fabrikneuen Geschosse erwerben möchte, kommt zu spät. Schon zur Präsentation auf dem Genfer Autosalon im März 2013 gab McLaren bekannt, dass alle Fahrzeuge der limitierten Auflage bereits verkauft seien. Damit erfüllt der P1 die Grundvoraussetzung, um sich zu einer ebenso legendären Rarität zu entwickeln wie sein Vorgänger McLaren F1, von dem Mitte der 90er Jahre nur 106 Stück gefertigt wurden. Waren die Limited Editions noch vor 20 Jahren ein effektives Mittel von Herstellern exklusiver Fahrzeuge, für mediale Aufmerksamkeit zu sorgen, ist die Zahl der Mini-Fahrzeugserien in den letzten Jahren stark gestiegen. Allen voran veröffentlichte Lamborghini im letzten Jahr anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums die One-Offs praktisch in Serie. Ob sich allerdings auch bei McLaren dieser Trend durchsetzt, ist mehr als fraglich. McLaren-Projektleiter Paul Mackenzie zumindest machte Kaufinteressenten, die beim P1 zu spät gekommen sind, keinerlei Hoffnung: „Alle 375 Exemplare sind verkauft, und eine Aufstockung der Stückzahl wird es nicht geben“, erklärte er in Bahrain. „So ein Auto baut man nicht alle Tage, sondern höchstens einmal im Jahrzehnt.“