Von null auf Tempo dreihundert in durchschnittlich 13,63 Sekunden: Der Hennessey Venom GT stellt jetzt einen neuen Sprintrekord für Serienfahrzeuge auf.
Am 21. Januar 2013 absolvierte der straßenzugelassene Supersportwagen Hennessey Venom GT auf dem Ellington Airport in Texas zwei Beschleunigungsfahrten unter den Augen der Guinness-World-Record-Prüfer. 13,18 und 14,08 Sekunden standen letztlich zu Buche. Damit unterbot der Supersportler die bestehende Bestzeit des Koenigsegg Agera R um ganze 3,17 Sekunden.
Venom GT basiert auf einem Lotus
Seit 1991 wandelt die US-amerikanische Tuningfirma „Hennessey Performance Engineering“ Markenfahrzeuge von Herstellern wie Porsche, Ferrari oder Bentley in Hochleistungs-Sportwagen um. Als Ausgangsfahrzeug für den Venom GT dient der Lotus Exige – eine Coupé-Version des Lotus Elise. Zahlreiche Änderungen und Anpassungen sorgen hierbei für die atemberaubenden Leistungswerte des Supersportlers. So wurde die Serienkarosserie sowohl verbreitert als auch verlängert. Zudem musste der Vierzylinder des Lotus einem Corvette-Motor mit 7 Litern Hubraum weichen. Ebenso erging es dem Eaton-Kompressor, welcher durch zwei Turbolader ersetzt wurde. Türen, Dach, Scheinwerfer, Windschutzscheibe, Unterbau und große Teile der Innenausstattung blieben erhalten. Für den notwendigen Grip sorgen beim Venom GT Michelin-Reifen der Serie Pilot Sport PS2. Bei Tempo 400 allerdings gehen auch solche Ultra-High-Performance-Pneus schon hart an ihre Grenzen. Insbesondere die hintere Bereifung (335/30 R20) hat bei 735 PS, die auf der Hinterachse liegen, Einiges auszuhalten. Doch Premiumhersteller wie Michelin, Pirelli oder Bridgestone betätigen sich seit Jahren im Motorsport, wodurch die dort gewonnenen Erkenntnisse und verwendeten Technologien auch in die Fertigung straßentauglicher Pneus einfließen.
Leichtbauweise ist entscheidendes Kriterium
Dank seiner Leichtbauweise wiegt der Hennessey Venom GT gerade einmal 1244 Kilogramm. Für seine 1260 PS ist er damit vergleichsweise ein Leichtgewicht (weniger als 1 Kilogramm pro PS). Neben der Karosserie sind es auch Anbauteile wie die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, welche gewichtsoptimiert ausgewählt wurden. So bringt beispielsweise der Bugatti Veyron stolze 2031 Kilogramm auf die Waage. Bei einer Leistung von 1.200 PS sind das rund 1,7 kg je Pferdestärke. Nicht zuletzt dem Untergewicht des Hennessey-Sportlers ist es zu verdanken, dass die Supersportkonkurrenz beim Beschleunigen nur neidisch hinterherschauen kann. Nächstes Ziel im Zuge der Venom GT-Entwicklung soll die Einstellung des aktuellen Bugatti-Geschwindigkeitsrekords (aufgestellt vom Bugatti Veyron 16.4 Super Sport am 26. Juni 2010) sein, wie Firmengründer John Hennessey nach dem Guinness-Sprint gegenüber der Presse äußerte. 431 km/h gilt es hierfür zu schlagen. Bei einer aktuellen Höchstgeschwindigkeit von 418 km/h müssen die texanischen Autobauer dafür jedoch noch einiges an Tuningarbeit leisten. Laut firmeninterner Aussage allerdings ist ein Großteil davon bereits absolviert. So soll schon Ende 2013 der neue Venom GT2 herauskommen. Angekündigter Top-Speed: 462 km/h.