Reifenmontage und -demontage fachgerecht durchführen
Die Reifenmontage ist eine Aufgabe für den Profi. So können insbesondere im Fall von RunOnFlat- oder UHP-Pneus schon kleine Fehler leicht zu irreparablen Reifenschäden führen. Lesen Sie hier, welche Arbeitsschritte eine fachgerechte Reifenmontage beinhaltet und welches Werkzeug dafür erforderlich ist.
Hat ein Reifen seine Mindestprofiltiefe oder das Höchstalter erreicht, muss er von der Felge gezogen werden, damit sich neue Reifen montieren lassen. Eine solche Reifenmontage erfordert ebenso wie die Demontage sowohl fachliches Know-how als auch spezielles Werkzeug (Reifenmontiermaschine mit Montagearm und Abdrückschaufel). Zwar lässt sich ein Reifen auch von Hand entfernen und Montieren (mit einem Montageeisen), hierbei jedoch können leicht das Felgenhorn oder der Reifen selbst beschädigt werden.
Arbeitsschritte bei der Reifenmontage
Reifen demontieren
- Rad vom Fahrzeug abnehmen
- Ventileinsatz herausschrauben und Luft vollständig aus dem Reifen lassen
- Reifenwulste mit Montagehebel oder Abdrückschaufel beidseitig abdrücken (Achtung: Die Schaufel muss dicht neben dem Felgenhorn angesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Felge nicht beschädigt wird.)
- Felge zentrisch auf der Montiermaschine befestigen
- vorhandene Auswuchtgewichte vorsichtig entfernen
- Montagearm entsprechend der Felgengröße einstellen
- Reifenwulste mit Montierhebel nach oben drehen (dabei ggf. mit Montagepaste oder-flüssigkeit einstreichen)
- Ventil erneuern
Neuen Reifen montieren
Bevor ein Reifen auf die Felge gezogen wird, sollte anhand der Kfz-Papiere überprüft werden, ob die Reifendimension auch zur Felge und zum Fahrzeug passt. Zudem sind die Profiltiefe und das Reifenalter zu kontrollieren. So sollten Autoreifen nicht länger als 6 bis 8 Jahre verwendet und eine Profiltiefe von 3 bis 4 Millimetern nicht unterschritten werden. Wer neue Reifen anschaffen möchte, kann über einen Produkt- und Preisvergleich günstige Angebote für Reifenmodelle aller Art finden:
Achtung
Für Runflat- und UHP-Reifen gelten gesonderte Vorschriften. Eine Montage solcher Reifen dürfen nur Fachkräfte und Werkstätten durchführen, die eine spezielle Prüfung beim „Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie“ nachweisen können (wdk-Zertifikat für die Montage und Demontage von UHP- und Runflat-Reifen).
Die Montage der Reifen führt der Fachmann dann wie folgt durch:
- Reifenwulste mit Gleitmittel einstreichen
- Reifen (entsprechend der Wulstmarkierung) auf die Felge legen
- beide Wulste mit Montierhebel auf die Felge ziehen
- Reifen langsam bis zum maximalen Springdruck (3,3 Bar) befüllen, damit die Wulste den Hump der Felgenschulter überspringen (Achtung: Einen Befülldruck von 3,3 Bar nicht überschreiten! Reicht dieser Springdruck nicht aus, muss der Reifen wieder demontiert und sowohl Wulste als auch Felgenschultern ausgiebig mit Montagepaste bestrichen werden. Dann erneut den Reifen montieren und mit Luft befüllen.)
- gleichmäßigen Abstand der Wulste zu den Felgenhörnern (anhand der vorhandenen Kennlinien) kontrollieren
- Rad auswuchten
Fazit
Bei der Reifenmontage können leicht sowohl Reifenwulste als auch Felgenschultern beschädigt werden. Der fachgerechte Umgang mit Montagehebel, Montier- und Auswuchtmaschine sollte daher unbedingt einem ausgewiesenen Profi überlassen werden. Für Arbeiten dieser Art können Sie gekaufte Reifen auch direkt zu einem Montagepartner in Ihrer Nähe liefern lassen.
Autor: Henrik Lode
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© Video: YouTube / ABB-Reifendienst Eberswalde