Cola gegen Teerflecken, Vaseline auf dem Lederlenkrad und Backofenspray für die Felgen: Autopflege-Produkte aus der Hausapotheke scheint es im Überfluss zu geben. So quellen Online-Foren und Selbsthilfe-Websites von Insider-Empfehlungen geradezu über. Doch taugen die Geheimtipps wirklich etwas? Wie sich Maßnahmen der Fahrzeugpflege effektiv ergreifen lassen und von welchen Hausmitteln Sie lieber die Finger lassen sollten, erfahren Sie hier auf Reifen.de.
Autos sind unablässig schädigenden äußeren Einflüssen ausgesetzt: Bordsteinkanten, Streusalz und Waschanlagen lassen Fahrzeuge in der Regel schneller altern, als Autobesitzern lieb ist. Professionelle Möglichkeiten der Autopflege können jedoch dafür sorgen, kleine Mängel schnell und günstig zu beseitigen und den Wert eines Kfzs auch über einen langen Zeitraum stabil zu halten. Bei Hausmitteln ist jedoch Vorsicht geboten: So halten nicht alle Geheimtipps, was findige Autobesitzer versprechen.
Pflege des Innenraums
Wer den Innenraum seines Autos gründlich reinigen möchte, sollte im ersten Schritt das Fahrzeug komplett ausräumen und sämtliche Bereiche (wie Sitzpolster, Fußmatten, Kofferraum usw.) sorgfältig absaugen.
Für die Reinigung verschmutzter Oberflächen können dann geeignete Reinigungsmittel verwendet werden. Extravagante Hausmittel sind hier zumeist gar nicht notwendig. Denn ob Sie sich für die Behandlung Ihres Lederlenkrades eine Dose Vaseline kaufen oder zum Leder-Pflegemittel greifen, macht letztlich keinen Unterschied. Gleiches gilt für Scheiben (Scheibenreiniger), Sitze (Polster- oder Teppichreiniger) und Kunststoffoberflächen (Seifenlauge oder PVC-Reiniger). Wichtig ist es jedoch stets, die Reinigungsmittel an einer unauffälligen Stelle „vorzutesten“, um Verfärbungen auszuschließen.
Unser Tipp
Um Kaugummis zu entfernen, können diese mit Eiswürfeln, Kältespray oder einem Kühlakku vereist werden. Danach lässt sich der Kaugummi problemlos mit einem Messer vom Sitzbezug oder der Teppichoberfläche lösen.
Autopflege von außen
Lackpflege
Im Außenbereich eines Fahrzeugs sind vor allem der Lack und die Räder von Interesse. Weist die Lackschicht Beschädigungen auf, können diese zumeist durch das sogenannte Spot-Repair- bzw. Smart-Repair-Verfahren schnell und kostengünstig beseitigt werden. Sehr feine Kratzer, die nur den Klarlack betreffen, lassen sich häufig sogar einfach „wegpolieren“. GTÜ-Testergebnisse zu geeigneten Autopolitur-Mitteln finden Sie hier.
Wer stark verschmutzte Karosserieteile vor dem Reinigen für eine Stunde mit einem nassen Laken oder Handtuch abdeckt, löst den Schmutz an und muss am Ende weniger scheuern, was den Lack schont.
Reifen und Felgen reinigen
Auch für die Felgen und Reifen gibt es spezielle Reinigungsmittel (Felgenpolitur, Reifenschaum), die speziell für die empfindlichen Oberflächen von Fahrzeugrädern entwickelt worden sind. Vielerorts wird zwar Backofenspray für die Säuberung der Alus empfohlen, dieses jedoch verleiht den Reifenrändern einen Grauschleier und kann auch die Lackschicht der Felgen beschädigen. Denn der Innenraum von Backöfen ist in der Regel nicht lackiert sondern emailliert – und damit wesentlich widerstandsfähiger als eine lackierte Leichtmetallfelge.
Wichtig ist es, die Reifen und Felgen regelmäßig auf Beschädigungen zu kontrollieren. Denn schon kleine Schäden oder Beulen an der Reifenoberfläche können bei hohen Geschwindigkeiten einen Reifenplatzer verursachen. Unter Umständen ist hier eine Reifenreparatur möglich. Diese jedoch ist nur dann verkehrssicher, wenn der Reifen für die Instandsetzung von der Felge montiert wird. Daher darf eine solche Reparatur nur der ausgewiesene Fachmann durchführen.
Ebenso ist es möglich, dass sich eine kleine Kerbe in der Felge schnell zu einem Haarriss ausweitet, welcher im schlimmsten Fall zu einem Felgenbruch während der Fahrt führen kann. Bei Ungewissheit über die Schwere eines Schadens sollten Sie stets einen Experten hinzuziehen. Ist die Felge irreparabel beschädigt, können Sie über einen kostenlosen Online-Preisvergleich bequem und günstig einen neuen Satz Felgen finden und bestellen.
Fazit
Um ein Auto möglichst lange in einem guten Zustand zu erhalten, sollte der Innenraum regelmäßig gesäubert und Schäden im Außenbereich sollten stets zügig instand gesetzt werden. Denn sobald Feuchtigkeit die Lackschicht durchdringt, können schnell größere Roststellen entstehen. Wer jedoch die Fahrzeugpflege regelmäßig und sorgfältig betreibt, sorgt neben der attraktiven Optik auch für einen nachhaltigen Werterhalt seines Autos.
Autor: Henrik Lode
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