Unsere Straßen werden immer sicherer. Mit 1.454 Verkehrstoten im ersten Halbjahr 2013 ist die Anzahl der Todesopfer im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Prozent zurückgegangen. Trotzdem sind die meisten Autounfälle noch immer vermeidbar. Fahranfänger, die mit überhöhter Geschwindigkeit fahren, stellen derzeit auf hiesigen Straßen die größte Risikogruppe dar.
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist seit Jahren auf dem gleichen Niveau. Knapp 2,4 Millionen Mal krachte es im vergangenen Jahr – genau so häufig wie 1992. Trotzdem sind unsere Straßen wesentlich sicherer geworden. Denn vor 20 Jahren waren insgesamt 38,5 Millionen Fahrzeuge in Deutschland registriert, aktuell sind es dagegen mehr als 51 Millionen.
Verbesserte Verkehrsführung und leistungsfähigere Fahrzeuge
Trotz der gleichbleibenden Anzahl an Unfällen nimmt die Anzahl der Verletzten schon seit Jahren kontinuierlich ab. Während 1970 noch 19.193 Menschen auf deutschen Straßen ihr Leben ließen, zählte die Polizei 2012 insgesamt 3.606 Todesopfer. Bis Ende 2013 wird dieser Wert voraussichtlich weiter sinken. Dies lässt sich einerseits auf eine verbesserte Verkehrsführung, andererseits auf immer leistungsfähigere Sicherheits- und Assistenzsysteme aktueller Fahrzeugmodelle zurückführen. So läuft praktisch kein Pkw mehr vom Band, der sich nicht mit einem Spurhalte-, Nachterkennungs- oder Abstandssytem ausrüsten lässt. Trotzdem sind 3.600 Todesopfer jährlich noch immer ein Wert, der keinen Anlass zur Entwarnung gibt. „Das hierdurch verursachte menschliche Leid kann nicht in Zahlen gefasst werden“, resümiert das Statistische Bundesamt im aktuellen Jahresbericht zur Unfallentwicklung auf deutschen Straßen. Zudem entstehen durch die zahlreichen Autounfälle immense volkswirtschaftliche Kosten: Der finanzielle Schaden beläuft sich laut Bundesanstalt für Straßenwesen auf rund 30 Milliarden Euro jährlich. Hauptschuld hieran tragen Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren: Obwohl diese Altersgruppe nur sieben Prozent des Gesamtbestandes hiesiger Autofahrer ausmacht, sind die Fahranfänger für fast 25 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden verantwortlich. Die typischen Unfallauslöser sind in den meisten Fällen überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer.
Autounfall: Wie verhalte ich mich richtig?
Wir sicher und zuverlässig Autos und Verkehrssysteme auch heutzutage sein mögen: Die Möglichkeit, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, darf kein Fahrzeugführer ignorieren. Wer allerdings einige Grundregeln befolgt, kann die Gefahr eines Crashs stark reduzieren. Hierzu zählt in erster Linie die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs. So sind regelmäßig Flüssigkeitsstände, Lichtanlagen und die Einsatzfähigkeit der Reifen zu überprüfen. Darüber hinaus ist auch die persönliche Vorbereitung wichtig: Insbesondere längere Fahrten sollte ein Autofahrer nur ausgeschlafen und konzentriert antreten. Sofern es trotz aller Vorsicht zu einem Autounfall kommt, ist das schnelle und richtige Handeln am Unfallort von lebenswichtiger Bedeutung. Autofahrer sollten daher regelmäßig ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen und genau wissen, welche Schritte im Rahmen der Rettungskette (Sofortmaßnahmen ergreifen, Notruf absetzen, Erste Hilfe leisten) durchzuführen sind. Gleiches gilt für die Unfallabwicklung und die Unfalldokumentation: Jeder Fahrzeugführer sollte umfassend über seine Rechte und Pflichten bezüglich der Kfz-Versicherung informiert sein. Denn wer hier formelle Fehler begeht, kann leicht von der Versicherung des Unfallgegners übervorteilt werden und bleibt im ungünstigsten Fall am Ende auf hohen Unfallkosten sitzen.