Die GTÜ hat mehr als drei Millionen durchgeführte Hauptuntersuchungen des zweiten Halbjahrs 2013 ausgewertet. Das ernüchternde Ergebnis: Die Zahl reparaturbedürftiger Pkw ist weiter gestiegen, ein Viertel aller Fahrzeuge fällt beim ersten Prüftermin durch.
Zweimal jährlich veröffentlicht die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTÜ) einen Mängelbericht. Dieser wertet sämtliche Hauptuntersuchungen aus, welche die GTÜ-Ingenieure im vorangegangenen Halbjahr durchgeführt haben. In den GTÜ Mängelreport für das zweite Halbjahr 2013 flossen insgesamt über drei Millionen Hus ein. Das Ergebnis zeigt sowohl positive als auch negative Trends.
Jeder vierte Pkw fällt durch
Beim ersten HU-Termin fallen laut GTÜ Mängelbericht 2014 aktuell 24 Prozent aller Fahrzeuge aufgrund schwerwiegender Sicherheitsmängel durch. Im Vergleich zum Vorjahresbericht (21,5 Prozent Durchfallrate) bedeutet das einen signifikanten Anstieg der mangelbehafteten Fahrzeuge. Als Hauptursache für die Verweigerung der Plakette gibt die GTÜ die Mängelgruppe „Beleuchtung und Elektrik“ an – mit einem Anteil von 30,3 Prozent. Es folgen die Mängelbereiche „Bremsanlage“ (18,8 Prozent), „Achsen, Räder, Reifen und Aufhängung“ (15,7 Prozent), „Umweltbelastungen: Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc.“ (13,1 Prozent) und „Fahrgestell, Rahmen und Aufbau“ (9,9 Prozent). Nimmt man die 24 Prozent Durchfallquote der GTÜ als Grundlage, muss davon ausgegangen werden, dass aktuell jeder vierte Pkw mit schwerwiegenden Mängeln auf unseren Straßen unterwegs ist. Bei einem derzeitigen Pkw-Bestand von 44 Millionen macht das eine Gesamtzahl verkehrsgefährdender Fahrzeuge von rund 10 Millionen.
Weniger geringe Mängel
Im Gegensatz zu den schwerwiegenden Mängeln ist die Zahl geringfügiger Mängel im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Während im Mängelreport 2013 noch 24,7 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge kleinere Mängel aufwiesen (also solche Mängel, die keine direkte Gefahr für die Verkehrssicherheit bedeuten), beträgt die Zahl im 2014er Bericht nur noch 15,6 Prozent.
GTÜ empfiehlt regelmäßige Wartung
Gerade ältere Fahrzeuge weisen eine hohe Fehleranfälligkeit auf, wie aus dem GTÜ Mängelreport 2014 hervorgeht. In der Altersgruppe der Pkw über neun Jahre sind über 50 Prozent mängelbehaftet. Rund 30 Prozent aller Fahrzeuge dieser Gruppe sind laut GTÜ sogar als verkehrsunsicher einzustufen. Zu dieser Entwicklung trägt vor allem das stetig ansteigende Durchschnittsalter der aktuell in Deutschland zugelassenen Pkw bei, welches derzeit 8,8 Jahre beträgt. „Autofahrer sollten fällige Reparaturen nicht unnötig aufschieben“, warnt Robert Köstler, der zuständige Technische Leiter der GTÜ. „Denn verkehrssicherheitsrelevante Fahrzeugmängel lassen sich nur so wirksam reduzieren“. © Foto und Grafiken: GTÜ