Erinnern Sie sich noch an die ersten Fahrstunden? Da verlangte der erbarmungslose Fahrlehrer, dass wir uns in eine viel zu kleine Parklücke quetschen. In Zeiten, in denen die liebevoll gepflegten Karossen immer zahlreicher und größer, die Parklücken hingegen immer seltener und kleiner werden, kann eine Einparkhilfe hierbei wertvolle Hilfe leisten. Vor dem Kauf von Fahrzeug-Zubehör jedoch – ganz gleich, ob es sich um ein Einparksystem oder etwas anderes handelt – sollte der Autobesitzer sich stets mit den Fakten vertraut machen.
Qualität der Kamera ist entscheidend
Der Mensch reagiert besonders intensiv auf visuelle Reize. An dieser Stelle setzen auch die Hersteller von Autorückfahrsystemen an. Für die Nutzung einer Einparkhilfe wird am Heck des Fahrzeugs eine Kamera montiert, die sich beim Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert. Die Umgebung wird dem Fahrer auf einem Display im Cockpit angezeigt. Entscheidend für die verlässliche Sicht auf dem Videomonitor sind die Qualität und Ausstattungsmerkmale der Kamera. Die wasserdichte Mini-Farbkamera sollte sich daher bei einem Blickwinkel von 180° ebenfalls vertikal einstellen lassen. Schließlich müssen auch Hindernisse, die sich nur in geringer Höhe befinden, vom Fahrer erkannt werden. Gerade, wenn Sie im Dunkeln eine enge und unübersichtliche Parklücke ansteuern, muss ihre Einparkhilfe eine gute Nachtsicht gewährleisten. Integrierte IR-Scheinwerfer mit Reichweiten von bis zu fünf Metern sorgen hierbei für den nächtlichen Durchblick. Für jeden, der eine Einparkhilfe nachrüsten möchte, spielt die Montage eine nicht unwesentliche Rolle. Schließlich soll der Einbau ohne großen Aufwand und technische Vorkenntnisse gelingen. Beim Rückfahrsystem von luis.de beispielsweise tarnt sich das System als Nummernschildhalter. Es kann vom Fahrer schnell ausgewechselt und problemlos an den Rückfahrscheinwerfer angeschlossen werden. Der Farbmonitor ist ebenfalls mit dem 12-V-Bordsystem verbunden und wird mit einem Saugfuß im Cockpit befestigt.
Die Einparkhilfe macht Hindernisse hörbar
Bei den Ultraschall-Einparkhilfen ist das Gehör gefragt. Sensoren werden an Heck und Front montiert, ein LED-Display zeigt die Annäherung eines Hindernisses an. Je nach Entfernung zum Hindernis wechseln die LEDs ihre Farbe. Begleitet wird dies von schnellen Warntönen, die bis zu einem Dauerton ansteigen. Spätestens dann sollten Sie die Bremsen bemühen. Bei rein akustischen Systemen fällt die LED-Anzeige weg. Hier müssen Sie sich ganz auf Ihr Gehör verlassen. Neben der Ultraschall-Methode kommt auch die Radar-Messtechnik zum Einsatz. Die Vorteile solcher Systeme:
- geringerer Technikaufwand
- Gewichtseinsparungen
- keine sichtbaren Sensoren
- Unempfindlichkeit gegenüber Ultraschallwellen.
Der Nachteil solcher Einparkhilfen: Bei sehr starkem Regen kann es zu Messfehlern kommen.
Trotz Einparkhilfe: Der Blick nach hinten bleibt unerlässlich
Wer es beim Einparken besonders komfortabel haben möchte, kann sich inzwischen auch schon für ein vollautomatisches System entscheiden. Dieses nimmt dem Steuermann das Ruder quasi komplett aus der Hand. Zunächst erkennt die Einparkhilfe beim Vorbeifahren eine ausreichend große Parklücke. Nun muss der Fahrer nur noch das Lenkrad loslassen und einigen wenigen Anweisungen folgen, um das Fahrzeug perfekt in die Parklücke zu manövrieren. Lediglich etwas „Pedalarbeit“ ist zu leisten – den Rest übernimmt die Automatik. Trotzdem ist es wichtig, sich nicht blind auf diese Komfortlösung zu verlassen. Sie mögen zwar das Steuer vorübergehend aus der Hand gegeben haben, der Blick nach hinten jedoch bleibt unerlässlich. Dies dient nicht nur dem Schutz von Reifen und Felgen des eigenen Wagens. Insbesondere andere Verkehrsteilnehmer und ihre Fahrzeuge sind jederzeit im Auge zu behalten. Denn die Verantwortung für eventuelle Schäden trägt am Ende immer noch der Fahrer selbst.