Auto China 2014: Deutsche Hersteller geben in Peking Vollgas

Kein Automobilmarkt ist derzeit so attraktiv wie der chinesische. Nicht zuletzt die deutschen Autobauer sind es, die in der Ausrichtung ihres Portfolios zunehmend auf das Land der aufgehenden Sonne setzen. Auf der Automobilmesse 2014 in Peking haben VW, Mercedes und Co. ein paar ganz besondere Luxus-, Sport- und Konzeptstudien im Gepäck.  

Insbesondere der Fahrzeug-Premiumbereich beschert deutschen Autobauern aktuell in China Rekordumsätze. BMW, VW und Mercedes-Benz verzeichnen in Fernost mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent seit Jahren zweistellige Wachstumszahlen. So verwundert es nicht, dass die Auto China in Peking („Beijing International Automobile Exhibition 2014“) für die deutschen Autobauer schon seit Jahren ein Heimspiel ist. Auch in diesem Jahr präsentieren sich die hiesigen Fabrikanten wieder mit zahlreichen luxuriösen und PS-starken Fahrzeugen in der chinesischen Hauptstadt.

BMW futuristisch

BMW präsentiert mit dem BMW Vision Future Luxury den zukünftigen 7er. Dieser soll ab 2016 dank futuristisch anmutender Innenausstattung und uneingeschränktem Komfort der S-Klasse von Mercedes-Benz Konkurrenz machen. Die Plattform teilt sich der neue 7er dann mit der zeitgleich erscheinenden nächsten Generation des Phantom von Rolls-Royce. Außerdem lässt sich am BMW-Stand eine spezielle 7er-Lang-Version bewundern (mit M-Ausstattungspaketen und Spezial-Lackierungen) – die sogenannte „Horse Edition“.

Audi offroad-tauglich

Bei Audi feiert ein geländegängiges Sportwagen-Konzept Premiere: das TT Offroad Concept. Mit 4,39 Metern Länge, einem Radstand von 2,63 Metern und 21-Zoll-Felgen wird der Offroader schon bald der größte und wuchtigste Vertreter der TT-Familie sein.

Porsche sportlich

Porsche verleiht den neuen GTS-Versionen von Cayman und Boxster ein paar Extra-PS. Dank einer Leistungsspritze von je 15 Pferdestärken kommt der Boxster GTS jetzt auf 330 PS, der Mittelmotor des neuen Cayman GTS leistet 340 PS. Erhältlich sind die zwei neuen Porsche-Sportwagen-Modelle voraussichtlich schon ab Mai 2014.

Mercedes ausladend

Mercedes präsentiert das Concept Coupé SUV, eine Vorschau auf den 2015er MLC. Darüber hinaus zeigen die Stuttgarter eine Langversion der C-Klasse – denn voluminöse Limousinen finden auf dem chinesischen Markt erfahrungsgemäß sehr guten Absatz.

Volkswagen elektrisch

VW startet auf der Pekinger Automesse 2014 eine großangelegte Elektroauto-Offensive. Den Auftakt machen dabei der VW electric up! und der e-Golf, Golf GTE und Audi A3 e-tron werden schon bald folgen. Laut Konzernaussage sollen bis 2018 über 18 Milliarden Euro auf dem chinesischen Automobilmarkt investiert werden, für das laufende Geschäftsjahr rechnet VW im Land der aufgehenden Sonne mit mehr als 3,5 Millionen Fahrzeugauslieferungen. Bislang allerdings setzen auch in China nur vergleichsweise wenige Privatbesitzer auf E-Autos und Hybride. Genau wie hierzulande mangelt es an der notwendigen Ladeinfrastruktur und günstigen Fahrzeugmodellen. Im Mittelpunkt des diesjährigen VW-Auftritts in Peking stehen jedoch zweifellos das neue Touareg-Facelift (als Diesel und Hybrid) und die Sport-Studie „VW Golf R 400“.

Optimistische Prognosen in Peking – trotz Verkehrsinfarkt

China steht derzeit für nachlassendes Wirtschaftswachstum und zunehmende Umweltproblematiken – trotzdem sind die Autobauer zuversichtlich, auch zukünftig steigende Absätze zu verzeichnen. „Der Automobilmarkt wird weiter wachsen“, prophezeit Dieter Zetsche, Vorstandvorsitzender bei Daimler, gegenüber der Presse in Peking – die Umgebungsbedingungen sind dabei allerdings alles andere als günstig. Denn in der chinesischen Hauptstadt herrscht das Verkehrschaos: Zwar besitzt fast jeder ein eigenes Auto – dieses steht jedoch zumeist im Stau. Um dem zunehmenden Verkehrsinfarkt und der Luftverschmutzung Herr zu werden, wurde für Peking aktuell sogar schon eine Zulassungsbegrenzung verhängt. Autoneuzulassungen werden vorerst nur noch verlost, derzeit warten mehr als 1,5 Millionen Menschen in der Millionen-Metropole auf die Anmeldung ihres Fahrzeugs. Allerdings werden sich davon nur rund 150.000 in diesem Jahr noch hinter das Steuer ihres neuen Autos setzen dürfen.

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