Die Carsharing-Branche boomt: Auf bis zu 1000 Euro jährlich belaufen sich die Einsparungen, die das Carsharing im Vergleich zum Nutzen eines eigenen Autos laut Stiftung Warentest einbringt. Immer mehr Autofahrer steigen daher auf geteilte Fahrzeuge um. Auch die Dienstleister bieten im Zuge dieser Entwicklung immer günstigere und komfortablere Firmenkonzepte an. Was die einzelnen Sharing-Cars wirklich kosten, hat das Toroleo-Magazin für Sie recherchiert.
Keine andere Entwicklung versinnbildlicht derzeit so stark den Wertewandel innerhalb unseres Mobilitätsverhaltens wie das Carsharing. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Nutzer laut Bundesverband CarSharing in 2012 um rund 55 Prozent. Knapp 200.000 Neukunden registrierten sich im vergangenen Jahr deutschlandweit bei einem der zahlreichen Anbieter. Schätzungen zufolge wird sich dieser Trend zukünftig noch weiter verstärken. Insbesondere die großen Stadtzentren – allen voran Berlin – sind aufgrund ihres hohen Verkehrsaufkommens Knotenpunkte für das Teilen von Autos. So hatte das organisierte Carsharing mit „Stadtauto“ auch in der deutschen Hauptstadt seine Geburtsstunde. Ganze 25 Jahre sind seither vergangen. Heute decken viele der Carsharing-Anbieter das komplette Bundesgebiet mit ihrem Angebot ab. Vor allem die privaten Dienste sind auch in Regionen mit geringerer Verkehrsdichte vertreten. Wer auf der Suche nach dem passenden Dienstleister ist, sollte allerdings Preise und Konzepte sorgfältig gegenüberstellen.
Preise können stark variieren
Für die Abrechnung der Kosten bieten die Unternehmen sehr verschiedene Preisspannen und Abrechnungsmodelle an. Ein detaillierter Carsharing-Vergleich ist demnach vor einer Buchung stets sinnvoll. Ausführliche Informationen zu aktuellen Dienstleistern bietet die folgende Tabelle:
Carsharing-Konzepte
Grundsätzlich werden Carsharing-Anbieter nach drei Konzepten unterschieden:
- Stationsgebundenes Carsharing
- Free Floating Carsharing
- Privates Carsharing
Das stationsgebundene Carsharing funktioniert über feste Stationen. Fahrzeuge können dort entliehen und wieder abgestellt werden. Beim Free Floating Carsharing (zum Beispiel bei DriveNow) gibt es keine festen Ausleihpunkte. Die Autos werden innerhalb eines bestimmten Stadtgebietes frei abgestellt und dort wieder entliehen. Finden lassen sich die einzelnen Sharing-Cars über GPS-Ortung via Smartphone. Privates Carsharing macht sich den Umstand zunutze, dass hiesige Privatautos laut Statistik rund 23 Stunden pro Tag ungenutzt in der Garage oder auf einem Parkplatz herumstehen. Daher teilen private Autobesitzer ihre Fahrzeuge über Anbieter-Plattformen wie Tamyca, Autonetzer oder Nachbarschaftsauto.
Neue Geschäftsmodelle setzen sich durch
Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, setzen immer mehr Unternehmen auf flexible Konzepte, Komfortlösungen und innovative SharingCars. So stehen etwa die Fahrzeuge von Citeecar auf privaten Parkplätzen anderer Citeecar-Nutzer. Deren Inhaber (die sogenannten „Hosts“) sorgen als Paten für die ständige Einsatzbereitschaft und Sauberkeit des jeweiligen Autos und bekommen dafür günstige Konditionen beim Berliner Carsharing-Anbieter. Auch kleinere und flexiblere Fahrzeuge kommen vermehrt auf den Markt. Vor allem wendige Elektro-Einsitzer wie das IMA Colibri oder der Toyota i-ROAD könnten schon bald zum typischen Anblick in hiesigen Stadtzentren werden. Im Zuge der steigenden Fahrzeug-Vernetzung ist der gesamte Bereich der Mobilität im grundlegenden Wandel begriffen. So sollen Connected-Drive-Systeme schon bald dafür sorgen, dass Routenplanungen per Smartphone öffentliche Verkehrsmittel, Taxis und Carsharing-Angebote effektiv miteinander verknüpfen. Auf diese Weise können wir trotz des dichter werdenden urbanen Verkehrsaufkommens auch zukünftig auf schnelle und komfortable Verbindungen hoffen.