Verkehrsinfo 2012: Das Autojahr in Zahlen und Fakten

Menschen mögen Statistiken. Der Automobilbereich bildet hierbei keine Ausnahme. Ob erschreckende Unfallzahlen, trockene Zulassungsberichte oder kuriose Verkehrsinfos: Alljährlich gibt es zahllose Erhebungen, Bilanzen und Prognosen, welche das liebste Kind des Deutschen haargenau unter die Lupe nehmen. Die wichtigsten Statistiken von unerlässlich bis erstaunlich finden Sie im folgenden Artikel.

Rund zwei Jahre seines Lebens verbringt jeder Deutsche durchschnittlich in seinem Auto. Zumeist allein, beträgt doch die Personenanzahl je Pkw laut Statistik 1,4. Dies ist nicht verwunderlich, bedenkt man, dass allein 29 Prozent aller hiesigen Haushalte mehr als ein Fahrzeug besitzen. Mehr als ein Bewohner indes ist es in jedem Fall pro Haushalt – nämlich genau 2 Personen im Bundesdurchschnitt. Interessante Verkehrsinfos dieser Art gibt es zuhauf, die Liste ist praktisch unendlich. Daneben jedoch sind es insbesondere Erhebungen wie Zulassungs- oder Unfallstatistiken, welche sowohl für die Fahrzeughersteller als auch im Bereich der Verkehrspolitik eine wichtige Rolle spielen.

Neuzulassungen und Umsatz: VW erneut weit vorn

Deutschland belegt für 2012 mit 3,1 Millionen neuzugelassenen Pkw nach den USA, China, Japan und Brasilien Platz fünf der weltweit größten Automärkte. Doch diese Stellung wird sich in den nächsten Jahren nicht behaupten lassen. So rechnen Experten damit, dass Indien dem deutschen Markt schon bald den Rang ablaufen wird. Generell habe man sich hierzulande zu sehr auf Europa konzentriert und zu wenig nach Fernost geschaut, lautet die Einschätzung von Fachleuten. Mit 13,2 Millionen Neuzulassungen hat China in 2012 erstmals den europäischen Jahresabsatz (12,5 Millionen) überholt.

Kein anderes hiesiges Fahrzeug lief 2012 so häufig vom Band wie der VW Golf. © MotorenUndMehr via Youtube.com

Wie schon in den Jahren zuvor liegt die Volkswagen AG bei uns mit großem Abstand an der Spitze. Dies gilt sowohl für Deutschland als auch die gesamte EU. Die Verkaufsschlager sind dabei nach wie vor der Golf (beziehungsweise der VW Jetta) und der Passat.

Neuzulassungen 2012 in Deutschland:

Platz 1: Volkswagen (672.921 neuzugelassene Fahrzeuge) Platz 2: BMW / Mini (284.494 neuzugelassene Fahrzeuge) Platz 3: Mercedes (283.006 neuzugelassene Fahrzeuge) Dem weltweiten Umsatz nach musste sich die VW AG in 2012 nur Toyota geschlagen geben. Nachdem es dem Wolfsburger Konzern im Jahr 2011 noch gelungen war, den japanischen Rivalen als langjährigen Weltmarktführer erstmals vom Thron zu stoßen, verwies die Toyota Motor Corporation jetzt VW und General Motors wieder auf die Plätze zwei und drei. So betrug der Gesamtumsatz für Toyota im Steuerjahr 2012 176 Milliarden Euro, Volkswagen kam auf 165 Milliarden, GM setzte 112 Milliarden Euro um.

Erfreuliche Verkehrsinfo: 7 Prozent weniger Verkehrstote

Seit 1970 hat sich die Anzahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen auf unter ein Sechstel verringert. Trotzdem starben in 2012 noch über 3.750 Menschen im hiesigen Straßenverkehr. Positiv daran ist allerdings die Entwicklung. So lag die Anzahl der Unfalltoten im Vorjahr mit 4.009 noch um etwa sieben Prozent höher. Obwohl der Tiefstwert des „Rekordjahres“ 2010 (geringste Anzahl an Todesopfern seit Beginn der Aufzeichnungen 1950) mit 3.648 nicht erreicht werden konnte, geht der Trend weiter in die richtige Richtung. Vor zwei Jahren war es dem starken Wintereinbruch zu verdanken, dass die Opferzahl letztlich sank. Denn je besser das Wetter ist, desto schneller wird gefahren. Dementsprechend sinken die Unfallzahlen bei winterlichen Straßenverhältnissen.

Fahrzeuge sind Exportgut Nummer eins

Wie schon im Jahr zuvor ist auch in 2012 das Segment Kraftwagen und Kraftwagenteile Deutschlands stärkstes Exportgut. Über 160 Milliarden Euro spülten Fahrzeuge und Zubehör im vergangenen Jahr in die Außenhandelskassen. Keine andere Produktklasse „Made in Germany“ erreichte einen solch hohen  Ausfuhrwert.

Staus 2012: alle Verkehrsinfos in Zahlen

Auch im vergangenen Jahr standen wieder Tausende Deutsche in langen Autobahnstaus. Laut ADAC-Verkehrsinfo ist das Stauniveau im Vergleich zum Vorjahr damit in etwa gleich geblieben. Der Deutsche Automobilclub zählte insgesamt 285.000 Staus. Hierbei standen auf einer Gesamtlänge von 595.000 Kilometern die Autoreifen still. Die gesamte Wartezeit betrug rund 230.000 Stunden. Erstaunlich, wo es doch in Deutschland gerade einmal 13.000 Kilometer an Autobahnstrecke gibt. Aus dieser Verkehrsinfo lässt sich laut ADAC eine starke Überlastung des hiesigen Fernstraßennetzes ablesen. Daher gilt es, Autobahnen weiter auszubauen – besonders in stauanfälligen Bereichen.

Pkw-Maut vorerst vom Tisch

Fast hätte uns das vergangene Jahr die Pkw-Maut gebracht. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer war es, der im Juni die Debatte wieder neu entfachte. Stein des Anstoßes waren die Milliarden, welche im Verkehrsetat fehlen. So belegen aktuelle Verkehrsinfos, dass ein Sanierungspaket für den Erhalt und Ausbau des hiesigen Straßennetzes dringend notwendig ist. Doch der CSU-Politiker konnte sich nicht durchsetzen. Vorerst. "Wir brauchen für die Verkehrsinfrastruktur endlich nachhaltig zuverlässige Finanzierungsquellen“, betonte Ramsauer gegenüber der Presse. „Mein Konzept zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur liegt fertig in der Schublade." Es wird also nicht das letzte Mal gewesen sein, dass dieses Thema sowohl im Bundestag als auch hinter deutschen Lenkrädern für Diskussionen sorgt.

Der statistischen Verkehrsinfo sei Dank

In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl der Pkw auf deutschen Straßen verdreifacht. Mit der Liste statistischer Verkehrsinfos verhält es sich ähnlich. Neben zahllosen „unwichtigen“ Statistiken (Zum Beispiel: In Deutschland gibt es mehr Pkw-Vordersitze als Einwohner.) sind es gerade die vielen „harten“ Fakten, welche es ermöglichen, zielgerichtete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Funktionalität unseres Straßenverkehrs zu ergreifen. Zudem sind Veröffentlichungen von Unfall- und Opferzahlen eine stetige Mahnung an alle Verkehrsteilnehmer, sich vorsichtig und verantwortungsbewusst zu verhalten. Ein großer Dank gilt hierbei nicht zuletzt der statischen Erhebung.

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