Neuer Nissan Leaf: Elektropionier in zweiter Generation

Als mit dem Nissan Leaf vor drei Jahren das erste vollelektrische Großserienfahrzeug veröffentlicht wurde, waren die Erwartungen hoch. Bis heute jedoch sind die Verkaufszahlen mehr als dürftig. Mit der zweiten Generation soll jetzt dank größerer Reichweite für weniger Geld die Wende kommen.

199 km statt 175 km Reichweite, Anschaffungskosten: 29.690 Euro statt 34.490 Euro. Der neue Leaf soll Verbrauchern endlich das geben, was bislang so vielen E-Fahrzeugen fehlte: Große Reichweite für kleines Geld. Dafür kommt der Elektro-Nissan Mitte des Jahres in verschiedenen Ausstattungslinien – und damit auch zu günstigeren Preisen als im Fall des bisherigen Einheitsmodells. So ist die neue Basisversion (Visia) das aktuell preiswerteste Elektroauto seiner Klasse. Wer den Akku nicht kauft sondern least (monatliche Rate: 79 Euro), zahlt sogar nur 23.690 Euro. Zusätzlich wird es die Ausstattungslinie Accenta (ab 32.690 Euro) und die Top-Ausführung Tekna (ab 35.090 Euro) geben. Über 100 Modifikationen haben die japanischen Konstrukteure an ihrem gelifteten Elektro-Aushängeschild vorgenommen, dass jetzt allerdings nicht mehr in Fernost sondern in Sunderland (England) produziert wird. Auf den ersten Blick allerdings ist davon nur wenig zu bemerken.

Der Nissan Leaf hat abgespeckt

Optisch unterscheidet sich der neue Nissan Leaf nur unwesentlich von seinem Vorgänger. Leicht modifizierte Schnauze und ein größeres Sortiment an Lacken und Felgen – damit ist das Facelifting im Wesentlichen beschrieben. Auch die Motorleistung beträgt nach wie vor 109 PS (80 kW). Trotzdem hat sich unter der Haube so Einiges getan. Insbesondere für die höhere Reichweite wurden zahlreiche Änderungen umgesetzt:

  • Wärmepumpen-System für Lüftung und Heizung
  • Gewichtsreduzierung um 32 kg
  • effektivere Bremsenergierückgewinnung
  • Reibungsoptimierung des Motors
  • verbesserte Aerodynamik

Des Weiteren wurden Font und Laderaum vergrößert. Zudem dürfen sich Käufer (je nach Ausstattungslinie) auf zahlreiche neue Komfortlösungen freuen:

  • Rückfahrkamera
  • kameragestützte Einparkhilfe
  • 7-Zoll-Monitor im Cockpit
  • Xenon-Scheinwerfer
  • Lederausstattung

Infrastruktur muss besser werden

Im Vergleich mit Plug-in-Konkurrenten wie dem Opel Ampera (beziehungsweise Chevrolet Volt) oder dem Toyota Prius punktet der neue Nissan Leaf insbesondere durch seinen wesentlich geringeren Anschaffungspreis. Sofern sich die Reichweitenangaben des Herstellers auch im Alltagsgebrauch bestätigen, könnte der Leaf seine bescheidenen Absatzzahlen (2012: deutschlandweit nur knapp 500 neuzugelassene Exemplare) künftig deutlich steigern. Dafür jedoch ist auch die Verbesserung der hiesigen Ladeinfrastruktur vonnöten. Zudem dürften neue Technologien wie die Home-Wallbox (die eine Vollladung an der heimischen Steckdose in nur 4 statt in 8 bis 12 Stunden ermöglicht) nicht länger an gesetzlichen Hürden scheitern.

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