TÜV-Report 2014: Mängelzwerge und Fehlerriesen

Für den TÜV-Report 2014 hat der Technische Überwachungsverein jetzt rund acht Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet. 217 Fahrzeugmodelle wurden auf Grundlage dieser Erhebung nach Schadenanfälligkeit sortiert. Die Goldene Plakette für das mängelärmste Fahrzeug gewinnt in diesem Jahr der Opel Meriva.

Mit einer Mängelquote von nur 4,2 Prozent (erhebliche Mängel bei der HU) ist der Opel Meriva so schadenresistent wie kein anderer Gebrauchter. Damit gewinnt der deutsch-spanische Minivan sowohl die Altersklasse der zwei- bis dreijährigen als auch das Gesamtklassement im diesjährigen TÜV-Report. Dicht dahinter folgen der Mazda 2 mit 4,6 Prozent und der Toyota IQ mit 4,8 Prozent Schadenhäufigkeit. Als relevante Schäden für den alljährlichen TÜV-Report werden alle erheblichen Mängel eingestuft, die bei der Hauptuntersuchung ans Tageslicht treten und einen Werkstatttermin nach sich ziehen. Der Opel Meriva tritt in diesem Jahr die Nachfolge des VW Polo an, der im TÜV Report 2013 den Spitzenplatz belegte. Genau wie der Polo schaffen es auch die zweit- und drittplatzierten Fahrzeuge des vergangenen Jahres (Mazda 3 und Audi Q5) in die diesjährige Top Ten.

Beleuchtungsdefekte führen die Mängelliste an

Schon seit Jahren sind defekte Beleuchtungseinrichtungen mit Abstand der häufigste Schaden, den die TÜV-Prüfer im Zuge der Hauptuntersuchung feststellen. Auch wesentlich zu tief eingestellte Scheinwerfer gelten dabei als erheblicher Mangel. Neben den Defekten der Lichtanlage werden die festgestellten Schäden in die Bereiche Umwelt, Bremsen und Fahrwerk eingeteilt. Letztere Kategorie betrifft nicht selten die Bereifung, wie auch der Allgemeine Deutsche Automobilclub bestätigt: Defekte Laufflächen, abgefahrene Profile und ein falscher Luftdruck führen laut ADAC-Pannenstatistik auf deutschen Straßen zu rund 160.000 gemeldeten Reifenschäden jährlich.

Die Flops unter den Gebrauchten

Als Flop auf dem Gebrauchtwagenmarkt erweist sich ein alter Bekannter aus den vergangenen TÜV-Reports: Der Dacia Logan. Mit einer Mangelquote von 19,4 Prozent muss von den rumänischen Kompaktklassen fast jede fünfte nach der HU in die Werkstatt. Nur unwesentlich besser: Fiat Panda (17,1 Prozent) und Citroen C4 (16,6 Prozent). Im Vergleich zum letztjährigen TÜV-Report ist dabei die gesamte Mängelquote deutlich gestiegen. Während im vergangenen Testzeitraum (Juli 2011 bis Juni 2012) noch 20 Prozent aller Fahrzeuge bei der ersten HU durchfielen, sind es im TÜV-Report 2014 (Erhebungszeitraum: Juli 2012 bis Juni 2013) schon 25 Prozent. Hierfür allerdings gibt es verschiedene Ursachen. Einerseits steigt das durchschnittliche Fahrzeugalter hierzulande von Jahr zu Jahr (laut Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes sind alle aktuell in Deutschland zugelassenen Pkw im Durchschnitt 8,7 Jahre alt). Hinzu kommen veränderte gesetzliche Regularien: So wurde ein defektes Rücklicht im letzten Report noch als leichter Schaden eingestuft. Seit Mitte 2012 (47. Änderungs-Verordnung der StVZO) fließt ein solcher Defekt als erheblicher Mangel in die TÜV-Statistik ein.

TÜV-Report 2014: Alle Sieger im Überblick

Altersklasse: 2-3 Jahre

  1. Opel Meriva
  2. Mazda 2
  3. Toyota IQ

Altersklasse: 4-5 Jahre

  1. Toyota Prius
  2. Ford Kuga
  3. Porsche Cayenne

Altersklasse: 6-7 Jahre

  1. Toyota Prius
  2. Porsche 911
  3. Mazda 2

Altersklasse: 8-9 Jahre

  1. Porsche 911
  2. Toyota Corolla Verso
  3. Toyota RAV4

Altersklasse 10-11 Jahre

  1. Porsche 911
  2. Toyota RAV4
  3. Toyota Corolla

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