Reifenluftdruck – Das müssen Sie wissen

Reifenluftdruck – Das müssen Sie wissen

Ohne Luft im Reifen geht gar nichts. Mit Luft fährt der Wagen und mit dem genau passenden Luftdruck fährt er sicher und spritsparend. Lesen Sie hier, wo Sie die passenden Werte ablesen und wie Sie kontrollieren können, ob alles stimmt.

Der richtige Luftdruck

Bei den meisten Wagen sind die Angaben zum passenden Luftdruck irgendwo notiert, meist im Tankdeckel oder an der Fahrzeugtür bzw. der B-Säule. Außerdem können Sie in die Bedienungsanleitung ihres Fahrzeugs schauen oder in eine Reifendrucktabelle des Reifenherstellers.

Beladung beachten

Die Angaben im Tankdeckel oder in der Bedienungsanleitung beziehen sich häufig nur auf den passenden Druck bei Teillast. Vollständige Angaben, auch zum Fahren mit voller Beladung, enthält meist die Tabelle des Herstellers. Wenn die Angabe auch dort nicht zu finden ist: Der Vollastluftdruck ist in der Regel um 0,2 Bar höher als der Standardwert. Volllastluftdruck ist auch für längere Fahrten auf der Autobahn passend. Die Reifen erhitzen sich dann nicht so stark und nehmen weniger Schaden. Reduzieren Sie den Druck nach der Fahrt wieder.

Die Messung

Reifendruckmessegeräte für Zuhause sind nicht allzu teuer. Messgeräte stehen heutzutage aber auch an fast jeder Tankstelle zum kostenlosen Gebrauch bereit. Messen Sie möglichst bei kalten Reifen – der Anfahrtsweg zum Messgerät sollte nicht länger als zehn Kilometer innerorts sein. Nehmen Sie die Abdeckkappe vom Ventil, stecken Sie das Messgerät an und lesen Sie den Wert ab. Wenn es zischt, ist das Gerät nicht fest genug aufgesteckt. Vergessen Sie nach der Messung nicht, die Kappe wieder auf das Ventil zu drehen. Sie schützt vor Schmutz und Nässe.

Kontrolle ist das A und O

Kontrollieren Sie regelmäßig, ob der Druck noch stimmt. Experten empfehlen einen Kontrollrhythmus von etwa 14 Tagen. Temperaturstürze können im Sommer wie im Winter zu Druckverlusten führen. Achten Sie darauf, wenn das Wetter stark umschlägt. Und vergessen Sie das Reserverad nicht.

Reifendruck-Kontrollsysteme

Für alle ab November 2014 zugelassenen Wagen sind sie bereits Pflicht, einige ältere Wagen besitzen sie auch schon: Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS; Tire-Pressure-Monitoring-Systems). Das System kontrolliert automatisch und fortlaufend den Reifendruck. Achtung: Nach einem Do-it-Yourself-Reifenwechsel bemerkt das Kontrollsystem selbstverständlich den veränderten Druck und meldet eine Panne. Dann ist es notwendig, das System zu resetten. Angaben dazu finden Sie im Handbuch. Nicht alle Systeme lassen sich von Hand zurücksetzen. Dann bleibt Ihnen der Gang in die Werkstatt nicht erspart.

Reifengas

Luftdruck

Manche Werkstätten bieten eine Befüllung mit Reifengas statt Luft, wie es bei Flugzeugen, Gefahrguttransportern und Rennwagen gemacht wird. Reifengas besteht aus Stickstoff und ist nicht entzündlich, sondern erstickt die Flammen – sinnvoll, wenn das Fahrzeug hohen Belastungen ausgesetzt ist. Weitere Vor- und Nachteile in Bezug auf den Rollwiderstand oder die Fahreigenschaften hat das Reifengas eigentlich nicht. Reifengas entweicht zwar langsamer aus intakten Reifen, aber in einem so geringen Maße, das der Wert zu vernachlässigen ist. Bei einem Reifenschaden entweicht Gas genauso schnell wie Luft. Der Stickstoffanteil in der Luft liegt ja auch bei 78 Prozent.

Die Folgen falschen Luftdrucks

Insbesondere zu geringer Luftdruck beeinträchtigt die Fahrsicherheit und Stabilität des Wagens maßgeblich. Der Bremsweg verlängert sich, das Risiko eines Reifenschadens steigt. Außerdem erhöhen sich sowohl Kraftstoffverbrauch als auch Reifenverschleiß durch den erhöhten Rollwiderstand. Etwas zu hoher Druck ist zwar auch nicht ideal, aber weniger gefährlich. Erhöhter Luftdruck senkt den Spritverbrauch, doch durch die niedrigere Haftung verschleißt auch hier der Reifen schneller. Außerdem ist das Fahrgefühl ziemlich hart. Stark erhöhter Luftdruck ist selbstverständlich ebenso gefährlich wie zu niedriger Luftdruck.

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