Veröffentlicht: 24. August 2016, 14:02
Die Geschichte der Autobanken reicht bis in das Jahr 1949 zurück, als Volkswagen die Volkswagenbank gründete. Geschäftsziel war die Absatzförderung für den VW Käfer und VW Transporter durch günstige Kredite anzukurbeln. Andere Autohersteller folgten, zeigte sich doch, dass das Kreditangebot vor Ort beim Händler die Kauffreude der Kunden deutlich steigerte. Heute gibt es keinen KFZ-Hersteller, der in seinem Konzern nicht auch eine Bank hält. Die Finanzierungsoptionen Autobanken umfassen sowohl Kredite als auch Leasing und bieten theoretisch für jeden Bedarf die richtige Lösung. Ob die Autokredite allerdings immer so günstig sind, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist fraglich.
Kundenbindung durch Angebotserweiterung
Bleiben wir beim Beispiel der Volkswagen Bank. Der Automarkt ist umkämpft, es gilt, sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Dies muss nicht durch einen Preiskampf in den Ausstellungsräumen passieren, es kann auch durch eine Erweiterung des Angebotes außerhalb des Pkw-Segmentes funktionieren. Ein Autohändler, der seinem Kunden eine Kreditkarte anbieten kann, die ihm einen Rabatt an der Zapfsäule einbringt, punktet möglicherweise in den Augen des Käufers. Über die Kreditkarte führte der Weg zum Girokonto und von da zum Tagesgeldkonto. Autobanken bieten heute nicht nur Kredite oder Kreditkarten, sondern das Portfolio einer Vollbank. Dazu zählen bei einigen Anbietern neben dem Einlagengeschäft auch klassische Kredite, Baufinanzierungen und Depots. Wer hinsichtlich seiner Geldanlage nicht allzu anspruchsvoll ist, findet in der doch begrenzten Fondsauswahl bei den Autobanken sicher die eine oder andere Option. In Bezug auf Baufinanzierungen müssen sich die Wolfsburger beispielsweise nicht verstecken. Als Makler arbeiten sie mit über 400 Finanzierern zusammen, analog zu den großen Hypothekenvermittlern. Dazu kommen noch Angebote für wenig komplexe Versicherungsprodukte.
Mit Tagesgeldern gepunktet
Lange Zeit konnten sich die Autobanken bei Tagesgeldern in der Spitzengruppe der Anbieter etablieren. Die Konditionen gerade für Neukunden konnten sich sehen lassen. Allerdings mussten die Institute bei den Einlagen inzwischen Federn lassen, „echte“ Banken sind an ihnen vorbeigezogen. Die Kreditkarten der Autobanken haben nach wie vor ihren Reiz, gerade bei den Premiummarken unter den Autoherstellern bieten diese Karten die eine oder Zusatzleistung, die sich so nicht am Markt findet. Allerdings müssen sich die Kunden der Autobanken von dem Gedanken verabschieden, dass sie dort eine gebührenfreie Kreditkarte finden. Wer dieser Variante den Vorzug gibt, oder generell Karten einmal vergleichen möchte, sollte sich auf einem Vergleichsportal wie
www.qomparo.de umschauen. Dort findet er alle Informationen rund um die einzelnen Anbieter.
Nicht alle Autobanken haben im Übrigen den Schritt zur Full-Service-Bank gewagt. Die japanischen Anbieter beispielsweise beschränken sich konsequent auf KFZ-Finanzierung und Versicherung.