Alle paar Jahre wieder muss ein neuer Satz Reifen für das Auto her. Egal, ob es die Winter-, Sommer- oder gleich die Allwetter-Variante sein soll: Vor dem Kauf gibt es einiges zu beachten, damit der neue Pneu dann auch sitzt und nicht ihre Geldbörse sprengt.
Was gibt es zu beachten?
Allgemein gilt: Billigreifen aus Fernost schneiden in Reifentests (zum Beispiel beim jährlichen Reifentest von ADAC und der Stiftung Warentest) regelmäßig schlechter ab als Markenreifen. Viele Premiumhersteller wie Michelin oder Continental haben auch günstigere Tochtermarken mit guter Qualität im Portfolio. Reifengröße: Die Angaben zur passenden Reifengröße finden Sie im Fahrzeugschein (Ziffer 20 bis 23) oder in der 2005 eingeführten Zulassungsbescheinigung Teil I (Ziffer 15). In letzterer wird allerdings nur die kleinste passende Größe angegeben. Weitere Größenangaben sind auch in der EU-Übereinstimmungserklärung zu finden, die beim Neuwagenkauf mitgeliefert wird. Im Zweifel fragen Sie besser den Fachmann oder das Internet. Es existieren zahlreiche Suchmaschinen, die anhand der Fahrzeugdaten die passenden Reifentypen ausspucken.
Wann?
Wer auf den Cent schauen muss oder möchte, kauft seine Reifen antizyklisch, das heißt: Die neuen Sommerreifen werden im Winter erworben und umgekehrt.
Der häufigste Grund für den Kauf neuer Reifen ist deren Zustand. Abgefahrene Reifen bieten dem Wagen keinen Halt mehr. Vom Gesetzgeber sind 1,6 Millimeter Mindestprofil vorgeschrieben. Es empfiehlt sich jedoch, schon weit vorher einzuschreiten. Bei Sommerreifen ist ein Wechsel bei drei Millimetern, bei Winterreifen schon ab einer Tiefe von vier Millimetern sinnvoll. Älter als zehn Jahre sollten Ihre Reifen aber keinesfalls werden. Denn auch wenn die Profiltiefe noch stimmt, wird die Gummimischung der Pneus mit der Zeit spröde.
Wie viele?
Oft sind die Reifen, die auf der Antriebsachse montiert sind, stärker abgefahren als das andere Paar. Das Fahren mit unterschiedlichen Profiltiefen an den Rädern ist grundsätzlich erlaubt. Allerdings verschlechtern sich die Fahreigenschaften, wenn sich die Tiefen sehr voneinander unterscheiden. Erlaubt ist auch das Fahren mit unterschiedlichen Profilgestaltungen, allerdings raten Experten nicht dazu. Kaufen Sie am besten den gleichen Reifentyp nach und montieren Sie die neuen Pneus auf der Hinterachse, wo sie für Fahrstabilität sorgen. Ob unterschiedliche Reifengrößen montiert werden dürfen, müssen Sie im Fahrzeugschein nachprüfen. Erlaubt, aber nicht empfehlenswert ist auch eine Mischbereifung aus Sommer- und Winterreifen – allerdings nur im Sommer. Im Winter müssen zwingend Winterreifen drauf. Nicht kombiniert werden dürfen Radial- und Diagonalreifen. Der Unterschied liegt am Aufbau. Allerdings wird der Diagonalreifen heute eigentlich nicht mehr für Pkw verwendet, so dass dieses Verbot nur noch der Form halber existiert.
Wo?
In der Vertragswerkstatt: In der Vertragswerkstatt wird Ihnen Rund-um-Service geboten. Die Mitarbeiter kennen die passenden Reifen, haben die Original-Felgen des Herstellers und montieren die Pneus auch gleich noch. Wer möchte, kann seinen zweiten Reifensatz gegen ein kleines Entgelt einlagern lassen. Die billigste Variante ist der Gang in die Werkstatt allerdings nicht. Im Reifendiscounter: Die Preise für Reifen liegen bei den Discountern (zum Beispiel ATU oder Pit Stop) meist deutlich unter dem, was im Reifenhandel verlangt wird. Allerdings gibt es hier meist nur Alufelgen – keinesfalls schlecht, aber nicht ganz so kleidsam wie die Originalfelgen. Im Internet: Im Internet findet sich mittlerweile eine ganze Palette an Reifenportalen, die vor allem No-Name-Pneus zu besonders billigen Discountpreisen anbieten. Auch Markenprodukte sind hier verhältnismäßig günstig zu ordern. Achten Sie unbedingt auf die Versandkosten: Sind die zu hoch, zahlen Sie am Ende doch mehr als in der Werkstatt. Um die Montage müssen Sie sich selbst kümmern. Beim Gebrauchtreifenhändler: Gebrauchte Reifen stellen überhaupt kein Problem dar, wenn Sie darauf achten, dass Profiltiefe und Reifenalter stimmen. Das Alter der Reifen erkennen Sie an der DOT-Nummer, die an der Flanke angebracht ist. Die vierstellige Zahl gibt die Kalenderwoche und das Herstellungsjahr an. Schauen Sie vor dem Kauf genau nach Kerben, Schnitten oder Roststellen.